Was ist TCM?

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) basiert in erster Linie auf dem philosophischen Konzept der Yin-Yang-Theorie. Diese Lehre entsprang zunächst einer Naturphilosophie und beschreibt die Phänomene der Natur sowie deren Beziehungen zueinander und zum Universum. Sie wird benutzt, um den immerwährenden Prozess natürlicher Veränderung zu erklären. Obwohl Yin und Yang in der TCM polare Gegensätze darstellen, sind sie voneinander abhängig, ergänzen und kontrollieren einander und können sich sogar ineinander umwandeln. 

Der Hintergrund allen Übels

Gesundheit bedeutet in der TCM ein dynamisches Gleichgewicht zwischen Yin und Yang.

Grundgedanke ist eine Lebenskraft Qi, die durch Meridiane fließt, sowie das Gegensatzpaar Yin und Yang. Das chinesische Schriftzeichen symbolisiert Nacht und Tag, Schatten und Licht, Kälte und Wärme, Ruhe und Aktivität, Wasser und Feuer. Zur TCM gehören außerdem die „fünf Elemente“ Holz, Feuer, Erde, Metall und Wasser.


Ziel einer TCM-Behandlung ist es daher, das verlorene Gleichgewicht der Kräfte im Körper wieder herzustellen. Die Behandlungsmethoden stammen aus einer vorwissenschaftlichen Zeit und wurden nicht systematisch entwickelt, sondern von Meistern an zahlreiche Schüler weitergegeben.


Durch speziell entwickelte diagnostische Möglichkeiten wie Zungen- und Pulsdiagnose sollen einerseits Krankheitsprozesse schon vor Ausbruch der Erkrankung festgestellt und diesen gegengesteuert werden und andererseits bereits bestehende Erkrankungen mithilfe folgender Methoden behandelt werden:

  • Akupunktur
  • chinesische Phytotherapie, chinesische Arzneitherapie
  • Ernährung nach den fünf Wandlungsphasen,
  • Massagetechniken (Tuina, Akupressur),
  • Bewegungsübungen (Tai Chi & Qi Gong)

 

Die älteste Rezeptursammlung stammt aus dem Jahr 168 vor Chr. Im ersten Jahrhundert nach Chr. entstand das Buch Yellow Emperor`s Inner Classic (Huangdi neijing), das sich therapeutisch hauptsächlich mit Akupunktur beschäftigt. Die erste richtige Rezepturensammlung ist die Abhandlung über Kälte-induzierte Erkrankungen (Shanghan zabinglun, ca. 200 n. Chr.).

Chinesische Phytotherapie

 Ein wichtiges Teilgebiet der TCM ist die Kräuterheilkunde. Die chinesische Phytotherapie (Pflanzenheilkunde) bietet ein umfassendes therapeutisches Konzept, um Ungleichgewichte zwischen Yin und Yang, manifeste Krankheiten und deren Folgen zu behandeln. Dadurch soll es einerseits dem Körper ermöglicht werden, selbst einen Weg zu finden, die pathogenen Faktoren zu beseitigen. Andererseits soll der Körper gestärkt und somit auch vorbeugend die Anfälligkeit für neuerliche Erkrankungen reduziert werden.  

Etwa 90 Prozent aller chinesischem Rezepturen sind pflanzlicher Herkunft, der Rest besteht aus mineralischen und tierischen Substanzen. Jede Arznei wird nach dem Temperaturverhalten (heiß und warm; neutral; kühlend und kalt) sowie dem Geschmack (scharf, süß, neutral, sauer, bitter, salzig) eingeteilt.


Rezepte der chinesischen Arzneimitteltherapie bestehen fast nie aus Einzelarzneistoffen, sondern sind nach dem Multi-target-Prinzip eine komplexe Mischung aus verschiedenen Arzneistoffen.


Quellennachweise: 

Bühlmann S: Rohdrogen, Granulate oder flüssige Extrakte: Was wirkt am besten? - Teil 1. Schweiz Z Ganzheitsmed 2016;28:80-84. doi: 10.1159/000445150

https://www.quarks.de/gesundheit/medizin/was-du-schon-immer-ueber-tcm-wissen-wolltest/

https://www.gesundheit.gv.at/gesundheitsleistungen/komplementaer-medizin/tcm.html